"Weitermachen, als sei nichts gewesen?" - Münsters Geschichtskultur nach 1945
Beim nächsten Themenabend am 26. September bezieht Jan Matthias Hoffrogge ausgehend von der Frage "Weitermachen, als sei nichts gewesen?" Stellung zu Münsters Geschichtskultur nach dem "Dritten Reich". Gerade in den Krisenjahren nach 1945 diente die Stadtgeschichte Münsters als Orientierungshilfe. Auch in der größten Not interessierte die Kultur, insbesondere die Geschichtskultur: Es ging auf Jubiläumsfeiern und Denkmalseinweihungen um die Lehren, die man beispielsweise aus dem Täuferreich ziehen konnte. Auch die vermeintliche Botschaft des Westfälischen Friedens war von Interesse. Solche historischen Rückgriffe waren nicht ganz unproblematisch: Denn noch wenige Monaten vorher war im "Dritten Reich" massiv Politik mit diesen stadtgeschichtlichen Symbolen betrieben worden. Der Blick in ferne Zeiten könnte außerdem von den Verbrechen der jüngsten Vergangenheit abgelenkt haben.
Wegen begrenzter Platzanzahl wird um Anmeldung gebeten (Telefon: 0251 492-4708).
Themenabend im Stadtarchiv
Einmal im Monat wird Geschichte dort lebendig, wo die Originalquellen aufbewahrt werden. Das Besondere an diesen Abenden: die Vorträge werden mit den Akten, Urkunden, Ratsprotokollen, Fotos und Plakaten illustriert, aus denen die Forschenden ihre Informationen beziehen. Die originale Begegnung mit der Geschichte in Verbindung mit einem Vortrag zu interessanten Aspekten der Stadtgeschichte ist ein wesentliches Merkmal dieser Themenabende.
Donnerstag, 26. September 2019
18:00 Uhr bis 19:30 Uhr
Moderation: Anja Gussek
Referentin: Jan Matthias Hoffrogge
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